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Es werden Posts vom 2019 angezeigt.

Staake/von Bressendorf: Rechtshandbuch Wohngemeinschaften, 2019, 677 Seiten, 129 € (C.H. Beck)

In Deutschland leben vier Millionen Menschen in Wohngemeinschaften. Trotz dessen hat die Rechtswissenschaft das soziale Konstrukt Wohngemeinschaft bisher nur rudimentär erfasst. Dabei birgt diese Art des Zusammenwohnens mehr als genug Konfliktpotenzial, sei es die nervtötende Freundin eines Mitbewohners, der mehr oder minder eingehaltene Putzplan oder auch der ganz klassische Streit mit dem Vermieter über Schimmel im Badezimmer. Das alles sind rechtliche Probleme im Innen- und Außenverhältnis einer Wohngemeinschaft, die es zu lösen gilt. Das haben auch zahlreiche Vertreter aus Wissenschaft und Praxis erkannt. Herausgekommen ist ein umfassendes Rechtshandbuch zum Thema Wohngemeinschaft. Kritik Das Rechtshandbuch setzt sich mit den rechtlichen Problemen auseinander, die bei der Begründung, dem Bestehen und der Beendigung von Wohngemeinschaften auftreten können. Dabei unterscheiden die Autoren jeweils zwischen sechs möglichen Ausgestaltungen, die Wohngemeinschaften zivilrecht

Boeckh/Gietl/Längsfeld/Raab-Gaudin/Rappert: Klausurtraining – Die Assessor-Klausur im Zivilrecht, 2. Auflage 2018, 366 Seiten, 28 € (Nomos)

In der zweiten juristischen Staatsprüfung in Baden-Württemberg kommt den vier zivilrechtlichen von insgesamt acht Examensklausuren entscheidendes Gewicht zu. Daher gehört es zur Pflicht des Referendars, dieses Rechtsgebiet umfassend vorzubereiten. Dabei ist das vorliegende Werk eine hilfreiche Stütze, um verteilt über 13 Beispielsklausuren examensnahe Übungspraxis zu sammeln.  Die Autoren sind allesamt erfahrene Praktiker und waren teilweise langjährige hauptamtliche Arbeitsgemeinschaftsleiter für Rechtsreferendare. Sie sind seit vielen Jahren Prüfer im Ersten und Zweiten Staatsexamen. Kritik Eines vorweg: es handelt sich durchweg um eher anspruchsvolle Sachverhalte, wobei der Teufel nicht selten im Detail liegt. Das Buch eignet sich daher besonders gut für Referendare im fortgeschrittenen Vorbereitungsstadium.  Die Autoren konzentrieren sich thematisch in prozessualer Hinsicht überblicksartig auf die wichtigsten Themengebiete (erstinstanzliches Urteil inkl. Tatbestand

Tipke/Lang: Steuerrecht, 23. Auflage 2018, 1662 Seiten, 64,80 € (Verlag Dr. Otto Schmidt)

Das deutsche Steuerrecht beschäftigt den angehenden Juristen lediglich im universitären Teil der ersten juristischen Staatsprüfung. Angesichts der umfassenden Präsenz des Steuerrechts muss dies überraschen. Kaum ein Rechtsanwalt wird nicht früher oder später die steuerrechtlichen Bedürfnisse seiner Mandantschaft beachten müssen und jeder Richter hat die oft vergessene Anzeigepflicht aus § 116 AO zu beachten. Dementsprechend müssen sich Referendare im bayrischen Assessorexamen einer Steuerrechtsklausur stellen. Aufgrund der Komplexität und des ständigen Wandels des Rechtsgebietes scheint dies keine einfache Aufgabe zu sein.  Das sind auch Umstände, denen sich die Autoren des vorliegenden Werkes stellen müssen. Sie treten nicht nur an, um ein Lehrbuch zu präsentieren, sondern auch ein grundlegendes Nachschlagewerk. Die Autoren Seer, Hey, Englisch und Hennrichs bringen hierbei ihre Erfahrungen als Universitätsprofessoren ein, wohingegen der Autor Montag seine Erfahrungen als Steuerbe

Udo Kornblum/Michael Stürner: Fälle zum Allgemeinen Schuldrecht, 8. Auflage 2017, 234 Seiten, 23,90 € (C.H.Beck)

Das vorliegende Werk stammt aus der JuS-Schriftenreihe. Es behandelt den zentralen Problemen des Allgemeinen Schuldrechts. Das Buch dient als Vorbereitung auf Klausuren für Fortgeschrittene sowie der Wiederholung für die Examensvorbereitung. Udo Kornblum ist emeritierter Professor der Universität Stuttgart. Michael Stürner ist Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Internationales Privat- und Verfahrensrecht und Rechtsvergleichung an der Universität Konstanz und Richter am OLG Karlsruhe. Kritik Zielsetzung dieses Fallbuches ist es, das Allgemeine Schuldrecht anhand der Fallbearbeitung zu behandeln. Die insgesamt 20 Fälle richten sich an mittlere und höhere Semestern, welche schon über entsprechende Vorkenntnisse verfügen.  Der Aufbau des Buches ist folgendermaßen: Auf den ersten Seiten findet sich eine Übersicht über die Fälle und deren jeweiligen Problemschwerpunkten. Die Fälle selbst sind in eine stichpunktartige Überschrift mit den Themenschwerpunkte, de

Volker Krey/Manfred Heinrich: Deutsches Strafverfahrensrecht, 2. Auflage 2019, 484 Seiten, 32,00 Euro (Kohlhammer)

Mit dem deutschen Strafverfahrensrecht wird der angehende Jurist zunächst in der Strafrechtsklausur des ersten Staatsexamens konfrontiert. Hier kann man sich in der „strafprozessualen Zusatzfrage“ durchaus nicht zu unterschätzenden Problemen gegenübersehen, die unter Umständen über das Bestehen oder andere wichtige Notengrenzen der Klausur entscheiden. Darüber hinaus wird das Strafverfahrensrecht an einigen Universitäten als universitäre Schwerpunktprüfung angeboten, sodass sich bereits im Rahmen des Universitätsstudiums eine eingehende Auseinandersetzung mit der Materie empfiehlt.    An die erste Staatsprüfung schließt sich dann auch der Juristische Vorbereitungsdienst an, in dem gefestigte und vertiefte Kenntnisse des Strafverfahrensrecht unabdingbar sind. Das Werk richtet sich jedoch nicht nur an Studenten und Referendare, sondern auch ausdrücklich an Praktiker.  Der Begründer des Werks Dr. Volker Krey ist emeritierter Professor der Universität Trier und war von 1978 bis 19

Jörg Fritzsche: Fälle zum Schuldrecht II, 5. Auflage 2019, 337 Seiten, 24,90 € (C.H. Beck)

Das vorliegende Werk ist das dritte Fallbuch von Jörg Fritzsche zum Bürgerlichen Recht. Nachdem er in den beiden vorherigen Bänden den Allgemeinen Teil des BGB und die vertraglichen Schuldverhältnisse behandelt hat, konzentriert er sich hier auf Fälle zu den Gesetzlichen Schuldverhältnissen. Das Fallbuch soll die Anwendung des Vorlesungsstoffs in der Fallbearbeitung trainieren Jörg Fritzsche ist ordentlicher Professor an der Universität Regensburg. Dort hat er einen Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht inne. Kritik Fritzsche hat sein Fallbuch folgendermaßen aufgebaut: Auf den ersten Seiten finden sich zunächst Hinweise zur Fallbearbeitung gesetzlicher Schuldverhältnisse, insbesondere Aufbauschemata. Sodann folgen insgesamt 27 Fälle, wobei der Fokus auf dem Delikts- und Bereicherungsrecht liegt. Zur Geschäftsführung ohne Auftrag finden sich lediglich zwei Fälle. Vor jeder Falllösung ist eine kurze Gliederung mit Problemschwerpunkten vorangeste

Markus Kenntner: Öffentliches Recht Baden-Württemberg, 2. Auflage 2017, 360 Seiten, 32 € (Nomos)

In der zweiten juristischen Staatsprüfung im Land Baden-Württemberg zählen das Polizeirecht, Kommunalrecht, Bau- und Straßenrecht zu den Kernbereichen des öffentlichen Rechts, in denen das Landesjustizprüfungsamt sichere Rechtskenntnisse erwartet. Zugleich bildet das Verwaltungsprozessrecht den formalen Rahmen, innerhalb dessen Fragen zum materiellen Recht zu beantworten sind. Um diesen Anforderungen Rechnung zu tragen, hat Markus Kenntner ein Werk geschaffen, das die erforderlichen Kenntnisse in gedrängter Form aufbereitet. Der Autor wurde im August 2006 zum Richter am Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg ernannt. Seit 2012 ist Markus Kenntner Richter am Bundesverwaltungsgericht. Kritik Das Lehrbuch richtet sich an Referendare, die sich auf das zweite Staatsexamen vorbereiten. Es konzentriert sich in materieller Hinsicht auf das Polizeirecht, Kommunalrecht, Bau- und Straßenrecht in Baden-Württemberg. Einleitend finden sich einige Hinweise zur Klausurtechnik im zwe

Dieter Medicus/Jens Petersen: Bürgerliches Recht, 26. Auflage 2017, 511 Seiten, 24,90 € (Vahlen)

Das von Dieter Medicus begründete und nun von Jens Petersen fortgeführte Werk "Bürgerliches Recht" ist das wohl bekannteste Standardwerk zur zivilrechtlichen Examensvorbereitung. Das Werk will das examensrelevante Zivilrecht wiederholen und vertiefen. Und zwar ohne Rücksicht auf die Einteilung des BGB in seine fünf Bücher. Vielmehr orientiert sich der Aufbau an den zivilrechtlichen Anspruchsgrundlagen. Innerhalb der einzelnen Anspruchsgrundlagen sind dann Querverbindungen und Vergleiche zu anderen Rechtsgebieten eingearbeitet. Dieter Medicus war Professor für Römisches, Antikes und Bürgerliches Recht in München. Jens Petersen lehrt Bürgerliches Recht, Deutsches und Internationales Wirtschaftsrecht an der Universität Potsdam. Kritik Die Darstellung beginnt mit Ansprüchen aus Vertrag und arbeitet sich über die Geschäftsführung ohne Auftrag, dinglichen und deliktischen Ansprüchen bis zum Bereicherungsrecht vor. Das Werk schließt mit Abschnitten zu Einwendungen und v

Moritz Hennemann: Höchstrichterliche Rechtsprechung in der Fallbearbeitung (Zivilrecht), 1. Auflage 2018, 181 Seiten, 19,99 € (C.F. Müller)

Die Rechtsprechung des BGH ist für die Bearbeitung von Examensklausuren nicht zu unterschätzen. Häufig werden Examensklausuren an Entscheidungen des BGH orientiert. Moritz Hennemann stellt in seinem Werk vor allem die Rechtsprechung des BGH für Examenskandidaten zusammen. Dabei werden die relevanten Aussagen der Entscheidungen dargestellt und die Entscheidungen knapp besprochen. Der Autor ist Akademischer Rat a. Z. an der Universität Freiburg. Kritik Das Buch richtet sich an Studierende in der Examensvorbereitung. Dargestellt werden 60 höchstrichterliche Entscheidungen. Diese sind überwiegend Entscheidungen des BGH. Das Buch stellt die Urteile sehr knapp dar und setzt Vorwissen auf dem Niveau einer Examensvorbereitung voraus. Zu jeder Entscheidung werden zunächst die Leitsätze angegeben. Nach einer kurzen Erläuterung des Sachverhalts wird der Inhalt der Entscheidung erläutert. Hier werden zum Teil Ausschnitte aus dem Urteil wörtlich zitiert. Zum anderen wird die Entscheidung e

Manfred Wandt: Versicherungsrecht, 6. Auflage 2016, 621 Seiten, 34,90 € (Vahlen)

Das Versicherungsrecht gehört, soweit ersichtlich bis auf wenige Ausnahmen, nicht zum Pflichtstoff im ersten juristischen Staatsexamen. Mit fehlender praktischer Relevanz ließe sich dies freilich nicht erklären, denn das Bedürfnis Haftungs- und somit oftmals Existenzrisiken im Wege der Versicherung zu sozialisieren und damit weitgehend zu schließen, ist ungebrochen. So ist schwer vorstellbar, dass ein Jurist, gleich welcher beruflichen Entwicklung, nicht irgendwann in seiner beruflichen Laufbahn sich mit Fragen des Versicherungsrechts konfrontiert sieht.  Darüber hinaus bieten manche Universitäten Versicherungsrecht als Wahlfach im Rahmen der universitären Schwerpunktprüfung des Staatsexamens an. Weiterhin bilden sich an manchen Landgerichten Schwerpunktkammern für das Versicherungsrecht, womit auch klar sein dürfte, dass sich auch Auszubildende im juristischen Vorbereitungsdienst dem Versicherungsrecht stellen müssen. Der Autor ist Geschäftsführender Direktor des Instituts für