Gute Klausuren überzeugen neben Argumenten insbesondere durch ihre Gliederung und Übersichtlichkeit. Beides gelingt, wenn man sich an anerkannte Schemata hält und so den Korrektor durch die Klausur leitet. Das gilt für alle drei großen Gebiete. Das vorliegende Werk enthält die wichtigsten Aufbauschemata und Definitionen im Öffentlichen Recht.
Daniela Winkler ist Professorin für Recht an der Universität Stuttgart.
Kritik
Das Büchlein enthält auf 157 Seiten Schemata und Definitionen für das Staatsrecht, Verfassungsprozessrecht, das Allgemeine und Besondere Verwaltungsrecht, Verwaltungsprozessrecht, Europarecht und Völkerrecht. Es richtet sich an Studierende und Referendare.
Was ist der Zweck dieses Kompendiums? Es ist kein Lehrbuch und will auch keins sein. Es ist vielmehr ein Wegweiser. Es will Übersichtlichkeit und Orientierung schaffen. Und das gelingt ihm auch. Vorausgesetzt man verfügt bereits über abstraktes Wissen und ein gewisses Gefühl für die Bearbeitung öffentlich-rechtlicher Klausuren.
Winkler will übersichtlich sein und beschränkt sich auf das Wesentliche. Das öffentliche Recht geht aber häufig tief ins Detail. Diese Details kann das Büchlein aber verständlicherweise nicht vermitteln. Der Leser (Student/Referendar) muss es sich also anderswo aneignen. Man darf sich also nicht blind auf eine Definition oder ein Schemata verlassen. Hinter einer kurzen Definition kann häufig ein weitverzweigter Streit stecken, den es in der Klausur herzuleiten und darzustellen gilt.
Das Werk ist also eine Arbeitshilfe im Dickicht des öffentlichen Rechts. Es eignet sich zum Nachschlagen, Orientieren und Wiederholen. Sei es zur Prüfungsvorbereitung oder Erarbeitung eines Themenkreises.
Einzelne inhaltliche und darstellerische Fehler sollten in der zweiten Auflage, die bereits angekündigt ist, behoben sein und fallen nicht allzu negativ ins Gewicht.
Abschließendes Urteil
Für unter 10 Euro erhält der Leser eine kompakte Arbeitshilfe, die er während seines gesamten Studiums nutzen und damit empfohlen werden kann.
David van Koppen